Taiji im Grüneburgpark

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Chen-Stil Formen und Übungen



Grafik: Taijiquan Kampftraining mit meiner kleinen Tochter Grafik: Taijiquan Kampftraining mit meiner kleinen Tochter

Auf dieser Seite stelle ich kurz die wichtigsten Formen und Übungen meines Chen Taijiquan Unterrichts vor. Wir unterrichten in der Haupsache den so genannten "Alten Rahmen" (Laojia) des Chen Tai-Chi nach GM Chen Xiaowang. Ganz so, wie es auch im Ursprungsort des Taijiquan noch heute unterrichtet wird. Daneben finden sich jedoch noch weitere Formen im Chen-Stil, die wir ebenfalls der Tradition entsprechend lehren. Da diese aber für den Taijiquan Anfänger noch nicht so relevant sind, habe ich sie im Bereich Theorie gesondert aufgeführt:

Detaillierte Beschreibung der WCTAG Formen incl. Videos und Figurnamen


Laojia Yilu

Diese Form, mit ihren 75 Figuren, kann als Basisform des sog. "Alten Rahmen (Laojia)" bezeichnet werden und stellt ein altes Übungsgut im Taijiquan der Chenfamilie dar. Die Formen anderer Stilrichtungen des Taijiquan lassen sich im wesentlichen auf diese Form zurückführen. Diese Form ist also unser wesentlichstes Werkzeug zum Erlernen des Taijiquan.

Die beiden Formen des "alten Rahmen" (Laojia Yilu und Paoquan - Kanonenfaust), welche wohl als eine lange Form angesehen werden können, wurden von Chen Changxing (14. Generation, 1771- 1853) entwickelt. Dazu fasste er die bis dahin gelehrten, teilweise recht kurzen 7 Formen von Chen Wangting (1597 - 1664, 9. Generation seit Chen Bo) zu den beiden Laojia-Formen (Yilu und Erlu/Paoquan) zusammen. *Wohl um einen besseren Ablauf des Formentrainings zu ermöglichen?

(mehr zur Laojia Yilu im Bereich Theorie)

*So zumindest ist die gängige Meinung. Meine Meinung ist allerdings etwas abweichend und kann hier nachgelesen werden:


Taijiquan - Reform in der 14. Generation


19er Form

Die 19er Form besteht, wie der Name schon sagt, aus 19 Figuren und ist damit die kürzeste unserer Handformen. Diese Kurzform wurde von Chen Xiaowang zusammengestellt, angeblich um seinen berufstätigen Schülern die Möglichkeit zu geben auch mal schnell in der Pause eine Form zu laufen.

In unserem Verband wird diese Form als Form für Anfänger unterrichtet. Allerdings ist diese Form, die eine Mischform der Chen – Stil Richtungen Laojia (alter Rahmen), Xinjia (neuer Rahmen) und Xiaojia (kleiner Rahmen) darstellt, nicht wesentlich oder auch gar nicht einfacher als ihre ältere 75 er Laojia - Schwester. Sie ist lediglich kürzer – enthält aber alle Schwierigkeitsgrade! So zum Beispiel einen Sprung (Die Jadefrau wirft das Webschiffchen), zwei Fersentritte, die Schräge Stellung. Alles Hürden, die der Anfänger erst einmal bewältigen muss, um aber dann mit dieser Form ein ausgereiftes Instrument an der Hand zu haben noch tiefer in das Taijiquan der Familie Chen vorzudringen - sozusagen mal eben in der Mittagspause. Das Üben der Taijiformen möchte ich allerdings unbedingt auch zusätzlich für die Frühstückspause empfehlen. Draußen im Freien praktiziert, macht das wach und hält fit für die nächsten Stunden am Schreibtisch.

(mehr Details zur 19er Form im Bereich Theorie)


Grafik: Taijiquantraining im Grüneburgpark: Beim Formlaufen - Schnappschuß mitten in der Bewegung. Grafik: Taijiquantraining im Grüneburgpark: Beim Laufen der Säbelform - Schnappschuß am Anfang der Form.

Zhan Zhuang

In der Übung Stehende Säule (Zhan Zhuang) richten wir den Körperschwerpunkt auf das untere Dantian* aus. Mit dem Ziel die Energie Qi in Dantian zu speichern und den Körper "durchlässig" und "kompakt" zu machen, leistet diese Übung einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu, dem Körper die für das Taijiquan wichtige Struktur zu verleihen.
Allein das Lernen und Üben der Stehenden Säule stärkt unseren Körper, macht ihn geschmeidig und erhält ihn gesund.
Das Üben der Stehenden Säule erfordert jedoch eine aufmerksame, einfühlsame, zielorientierte und nicht zuletzt sinnvolle Korrektur durch eine erfahrene Lehrkraft. Um zu wissen was zu korrigieren ist und wie zu korrigieren ist muss man selbst über Jahre Korrekturen erhalten und, am besten täglich, im Praktizieren der Stehenden Säule umgesetzt haben. Man kann dies also nicht eben mal in einem Qigong - Kurs erlernen!

*Dantian = Mit "unterem Dantian" bezeichnen wir das Energiezentrum unterhalb des Bauchnabels. Es ist eines der drei Energiezentren und dient u.a. als Speicher der in unserem Körper wirkenden Energie, dem Qi. Das Dantian stellt den Ausgangspunkt und das Zentrum der Bewegungen im Taijiquan dar.

(mehr Details zum Zhan Zhuang im Bereich Theorie)


Cansigong

In den Seidenübungen (Cansigong) lernen wir dann diese in der Säule erarbeitete Struktur während einer Bewegung zu erhalten. Hier werden die beiden bipolaren Bewegungsenergieen Yin und Yang, sowie deren zugrundeliegenden Bewegungsprinzipien nach unserem System geübt und vermittelt. Wir lernen hier unseren Körper als Einheit zu bewegen. Also den gesamten Körper nicht etwa nur ein Teil davon. So ist zum Beispiel eine Bewegung der Arme immer mit einer Bewegung des restlichen Körpers verbunden bzw. wird überhaupt erst durch die sinkende Bewegung aus dem Körperzentrum heraus initiiert. Geschieht dies entsprechend der von uns unterrichteten Taiji-Prinzipien entsteht ein Gefühl, welches ich als Sog bezeichnen möchte, das den Körper und seine Extremitäten führt. Ich selbst bewege mich also gar nicht während meiner Bewegung. Um jedoch eine klarere Vorstellung dieser Aussage zu bekommen, muss man eben Taijiquan trainieren, denn auch dies erfordert Anleitung, Erklärung und Korrektur.

(mehr zum Thema Cansigong im Bereich Theorie)


Tui Shou

In den Schiebenden Händen (Tui Shou) lernen wir die in Form, Seidenübungen und Säule erarbeiteten Bewegungsprinzipien auf einen Partner anzuwenden. Hier können weitere Prinzipien des Taijiquan verfeinert werden. So z.B Kraft hören und verstehen, am Gegner kleben und folgen, das Verständnis von Raum und Distanz, Kraft umleiten, Kraft ableiten und zurückleiten, die 13 Grundtechniken verstehen lernen ... All dies erfolgt entspannt und schmerzfrei!

In der WCTAG unterscheiden und lernen wir 5 Rutinen Tui Shou. In meinem Unterricht werden diese noch durch eine Vielzahl weiterer Übungen ergänzt, um dem Schüler das Verständnis unserer Kampfkunst zu vermitteln.


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